Anion Gap Rechner hilft Klinikern und Studenten, nicht gemessene Ionen aus routinemäßigen Elektrolyten abzuschätzen und gemischte Säure-Basen-Probleme zu erkennen. Es folgt den standardmäßigen klinischen Richtlinien zur Verwendung des Anionenlückes und zur Albuminkorrektur, wie in der Übersicht von Kraut & Madias zusammengefasst (PubMed). Dieses Tool ist besonders nützlich für die medizinische Praxis in Deutschland, wo präzise Diagnosen entscheidend sind.

Anionenlückenrechner

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Anionenlücke
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Nur zu Bildungszwecken. Bestätigen Sie die Bereiche mit dem lokalen Labor. Standardwerte gehen von 8–16 mEq/L ohne K oder 12–20 mEq/L mit K aus.

Quellen: Kraut & MadiasFigge-Formel

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Was dieses Tool macht

Das Tool berechnet die Anionenlücke (AG) aus Natrium, Chlorid und Bicarbonat, mit der Option, Kalium einzuschließen. Es kann die AG für Albumin anpassen und vergleicht Änderungen in der AG und im Bicarbonat, um gemischte Störungen zu erkennen (Δ-gap Analyse). Sie erhalten klare Bereiche, Abzeichen und kurze Hinweise.

Warum die Anionenlücke wichtig ist

Die AG ist ein schneller Überblick über „nicht gemessene“ Ionen im Blut. Eine hohe AG signalisiert oft den Aufbau von Säuren. Eine normale oder niedrige AG kann auf andere Probleme wie Hyperchlorämie, Hypoalbuminämie oder Labormethoden-Effekte hinweisen. In Kombination mit pH und Kohlendioxid hilft die AG, die Ursachen einer metabolischen Azidose einzugrenzen und gemischte Muster zu erkennen.

Anionenlückenrechner mit Albuminkorrektur und Δ-Gap-Analyse

Eingaben, die Sie eingeben können

  • Natrium (Na⁺): erforderlich.
  • Chlorid (Cl⁻): erforderlich.
  • Bicarbonat (HCO₃⁻): erforderlich.
  • Kalium (K⁺): optional. Aktivieren Sie es, wenn Ihr Labor es in der AG berücksichtigt.
  • Albumin: optional, unterstützt g/dL oder g/L für die albuminkorrigierte AG.
  • Normale AG und normales HCO₃⁻: optionale Baseline für die Δ-gap Analyse. Standardwerte sind 12 und 24.

Wie man es benutzt

  1. Geben Sie Na⁺, Cl⁻ und HCO₃⁻ ein. Aktivieren Sie Kalium, wenn Sie K⁺ einbeziehen möchten, und geben Sie dessen Wert ein.
  2. Überprüfen Sie das Ergebnis der Anionenlücke und das Abzeichen (normal, hoch oder niedrig) basierend auf der gewählten Methode.
  3. Um für niedriges Albumin zu korrigieren, aktivieren Sie die Albuminkorrektur, geben Sie Albumin und Einheit ein. Sehen Sie die korrigierte AG neben der rohen AG.
  4. Öffnen Sie Erweitert, um die normale AG und das HCO₃⁻ Ihres Standorts oder Patienten festzulegen, wenn Sie die Δ-gap Analyse verwenden. Lesen Sie den kurzen Hinweis, um gemischte Störungen zu erkennen.
  5. Verwenden Sie die Zurücksetzen-Taste, um alles zu löschen.

Verwendete Formeln

  • AG ohne K⁺: AG = Na − (Cl + HCO₃)
  • AG mit K⁺: AG = (Na + K) − (Cl + HCO₃)
  • Albumin-korrigierte AG (Figge):
    AGcorr = AG + 2.5 × (4 − Albumin[g/dL])
    oder gleichwertig AG + 0.25 × (40 − Albumin[g/L])
  • Δ-gap Begriffe: ΔAG = gemessene AG − normale AG; ΔHCO₃ = normale HCO₃ − gemessene HCO₃
  • Δ-Δ Überprüfungen:
    Differenzansicht: ΔAG − ΔHCO₃
    Verhältnisansicht: ΔAG / ΔHCO₃

Ergebnisse interpretieren (einfache Faustregeln)

  • Hohe AG: denken Sie an Säureansammlung. Überprüfen Sie die Vorgeschichte und Laktat/Ketone/Toxinscreenings, falls relevant.
  • Normale AG mit niedrigem HCO₃⁻: denken Sie an hyperchlorämische (non-gap) Azidose.
  • Albumin-Effekt: niedriges Albumin senkt die unkorrektierte AG. Vergleichen Sie immer roh mit korrigiert.
  • Δ-Δ schnelle Hinweise:
    • ΔAG − ΔHCO₃ > +6 → deutet auf eine gleichzeitige metabolische Alkalose hin.
    • ΔAG − ΔHCO₃ < −6 → deutet auf eine gleichzeitige non-gap Azidose hin.
    • Nahe null → Änderungen sind ungefähr ausgeglichen.

Typische Referenzbereiche

Die Bereiche variieren je nach Labor und Methode. Mit ionenselektiven Elektroden kann die normale AG ohne K⁺ leicht niedriger sein als in älteren Texten. Als praktischer Standard:

  • Ohne K⁺: etwa 8–16 mEq/L.
  • Mit K⁺: etwa 12–20 mEq/L.

Verwenden Sie den Bereich Ihres lokalen Labors, wenn verfügbar.

Häufige Ursachen für eine hohe Anionenlücke (GOLD MARK Eselsbrücke)

  • Glycole (Ethylen, Propylenglykol)
  • Oxoproline (chronisches Paracetamol)
  • L-Laktat
  • D-Laktat
  • Methanol
  • Aspirin (Salicylate)
  • Renalinsuffizienz (Uremie)
  • Ketoazidose (DKA, alkoholisch, Hunger)

Einheiten und Rundung

Eingaben und Ausgaben verwenden mmol/L (mEq/L für diese Ionen). Das Tool rundet auf eine Dezimalstelle für die Lesbarkeit, während die interne Präzision für die klinische Verwendung ausreichend bleibt.

Beispielrechnung

Na⁺ 140, Cl⁻ 104, HCO₃⁻ 18, K⁺ nicht einbezogen, Albumin 2.0 g/dL.

  • AG = 140 − (104 + 18) = 18 mEq/L → hohe AG.
  • AGcorr = 18 + 2.5 × (4 − 2.0) = 23 mEq/L → hoch, selbst nach Korrektur.
  • Mit normaler AG 12 und normalem HCO₃⁻ 24: ΔAG = 6; ΔHCO₃ = 6; Δ-Δ Differenz = 0 → kein starkes Signal für eine gemischte Störung durch dieses einfache Screening.

Beschränkungen und gute Praxis

  • Die AG ist ein Screening-Hilfsmittel. Interpretieren Sie immer zusammen mit pH, PaCO₂, Laktat, Ketonen, Toxinen und dem klinischen Bild.
  • Laborverfahren und Referenzintervalle unterscheiden sich. Bestätigen Sie Ihre lokalen Bereiche.
  • Die Albuminkorrektur hilft, wenn das Albumin niedrig ist, aber es bleibt eine Schätzung.

Sicherheitsnotiz

Dieser Rechner dient der Bildung und Unterstützung von Arbeitsabläufen. Er diagnostiziert nicht und ersetzt nicht das klinische Urteil.